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  Katholische Spaßdemo in Stuttgart

Katholische Spaßdemo in Stuttgart

Klausdieterelke 29.07.2008 18:59 Themen: Gender

 

150 Leute bei Spaßdemo gegen kirchliche Sexualnormen in Stuttgart
Über 150 Leute hatte die Clownsarmee aufgeboten, um in Stuttgart gegen religiös begründeten Sexismus und Homophobie zu demonstrieren. Auf dem Mariannenplatz fand man sich am Vormittag zusammen und betet laut den Rosenkranz. Auf mitgeführten Transparenten wurden absurde Parolen wie "Rettet die Kinder vor der Perversion" oder "Aids – Geissel der Unzucht" mitgeführt. Mit der Aktion sollte der hasserfüllte und diskriminierende Duktus, mit dem fundamentalistische ChristInnen über sexuelle Randgruppen sprechen, lächerlich gemacht werden, so Fred Quecksilber, Organisator der Spaßdemo.
Die Mobilisierung war so erfolgreich und die Satire so glaubwürdig, daß vereinzelt christliche FundamentalistInnen selbst an der Demo teilnahmen, ohne zu merken, was vor sich ging.
Auf die Frage, ob es nicht diskriminierend sei, sich über Menschen wegen ihres Glaubens lustig zu machen, antwortete Quecksilber: "Nein. Wir sind ja nicht unbedingt gegen den Glauben, aber wenn er genutzt wird, um Menschen wegen ihrer sexuellen Vorlieben zu diskreditieren, muss man einschreiten."
Die Spaßdemo solle unterstellen, daß Homosexualität und Promiskuität im Gegensatz zur kirchlich verodneten Treue die "normalste Sache der Welt" und als solche kein Problem sei.
Nach zwei Stunden erfolgreicher Spaßguerilla war der Spuk vorbei.

Ergänzungen:

Clownsarmy" ist ja einigermaßen bekannt dafür, sich jenseits ihrer spezifischen Aktionsform eher so gut wie gar keine Gedanken um Gesellschaftskritik zu machen...

seid ihr sicher

... 29.07.2008 - 20:15
 
dass die leute die ironie mitbekommen haben? die parolen auf den schildern würden ja tatsächlich nicht anders aussehen, wenn sie kirchenfreaks gemalt hätten...
 

@...

29.07.2008 - 20:45
 
Das ist möglicherweise genau das Problem. Die "Clownsarmy" ist ja einigermaßen bekannt dafür, sich jenseits ihrer spezifischen Aktionsform eher so gut wie gar keine Gedanken um Gesellschaftskritik zu machen. Dabei kann dann ganz gut schon mal unter den Tisch fallen, dass man es bei den Leuten, die man ansprechen will, zu einem guten Teil mit Rassist_innen, Sexist_innen, ganz allgemein autoritär strukturierten Persönlichkeiten zu tun hat, die eventuell die Ironie wirklich nicht checken und sich im plakativen Schilderwald ganz gut aufgehoben fühlen.

Im Übrigen lässt sich natürlich ganz gut darüber nachdenken, welch allgemeine Begriffs- und damit Hoffnungslosigkeit hinter dieser Aktionsform steckt, wenn man sich beispielsweise hier auf Indymedia die ewig gleichen Clowns-Artikel in ihrer zwanghaften und völlig erstarrten "Komik" anschaut - das es sich um Menschen handelt, denen noch irgendein Witz erhalten geblieben wäre, lässt sich da in der Regel per se schon ausschliessen - Tragik/Komödie.
 

Kirchenbasis

Roland Ionas Bialke 29.07.2008 - 23:52
 
Interessant ist auch, dass sich was in der Basis der katholischen Kirche tut. Beispielsweise beim Weltjugendtag wurden durch katholische Organisationen Kondome an die Jugendlichen verteilt. Da hat dann die Realität über das Dogma gesiegt.
 

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Nun ja......

Poser 29.07.2008 - 21:18
 
Spätestens bei erblicken des "Papa-Mobils" sollte doch aber klar sein, dass das nicht ernst gemeint war.
Neue Meldungen...
 
.... gibt es auf dieser Seite nicht mehr..
sie ist bis auf Weiteres ihr eigenes Archiv...

> für antimilitaristische Aktionsfelder
bietet sich die neue Seite
Alltag-und-Krieg.de.tl an.
 
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